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Disruptive Innovation

5. Mai 2016 | Innovation

Disruptive Innovation: Warum sich zum Beispiel Banken, Versicherungen und Handelsunternehmen jetzt mit Patenten beschäftigen müssen.

Disruptive Innovation zerstört nicht nur den Status-quo einer Branche und bestehende Geschäftsmodelle, sondern verändern auch die Denk- und Arbeitsweise von Unternehmen. Zwar haben alle Finanz-Dienstleister das Thema Digitalisierung auf Ihrer Agenda. Aber viele denken hier aktuell noch an mobile Webseiten, automatisierte Prozessketten oder neue Serviceangebote. Neben der digitalen Roadmap und technologischen Funktionalitäten bekommen aber auch völlig andere Bereiche eine neue Bedeutung. Einer davon ist Intellectual Property oder konkreter: Patente als gewerbliche Schutzrechte. Wer Alleinstellungsansprüche über Innovationen manifestieren möchte, sollte sich mit Patent beschäftigen. Die Gründe hierfür sind vielfältig aber die Auseinandersetzung mit dem Thema ist zwingend, wenn Risiken reduziert und Chancen maximiert werden wollen.

Digitalisierung erfordert Technologien. Technologien werden über Patente geschützt.

Insofern trifft es nicht nur Banken, Versicherungen und Handelsunternehmen, sondern auch andere Brachen. Egal ob diese REWE, OTTO oder EDEKA heissen. Amazon als die Nummer eins im E-Commerce versteht sich in erster Linie als Technologie- und Logistik-Unternehmen und hat alleine in den letzten fünf Jahren 3685 Patente angemeldet. Bei REWE und OTTO sind wir nicht fündig geworden, obgleich die Möglichkeit besteht, dass letzterer einige Patente über die vielen Otto-Tochtergesellschaften angemeldet hat. Bei EDEKA haben wir nur ein Patent zu „Verkaufseinheit für Zutaten zur Zubereitung einer Speise“ gefunden.

Da drängt sich die Frage auf: WAS WENN…? Wenn eines Tages die „Neuen Wettbewerber“ mit Patentschutz plötzlich Schadensersatz oder sofortige Unterlassung verlangen. Und etablierte Unternehmen nicht das Recht haben, ihre Prozesse, Technologien und Logistik so zu gestalten, wie sie gerne möchten – auch das ist disruptive Innovation…

Bei den Banken sieht es etwas anders aus, aber das Ergebnis ist das gleiche. Insgesamt haben 21.691 Unternehmen die das Wort „Bank“ im Namen tragen ein oder mehrere Patente angemeldet. Leider finden wir nur wenige Deutsche Banken darunter. Auch nicht unter den 4.841 Patenten in der Klasse „data processing methods“, die jetzt schon fast ein Viertel aller Patentanmeldungen von Banken ausmachen…

Globalisierung heißt – größerer Markt, mehr Wettbewerber und wirksamer Schutz der eigenen Kernkompetenzen

Was viele nicht wissen ist, dass die Anmeldung von Patenten weltweit dramatisch angestiegen ist. Interessanter Weise haben dabei Chinesische Unternehmen, die bisher eher durch Kopieren, Markenpiraterie, Schutzrechtsmissbrauch und preiswerte Produktion aufgefallen sind offensichtlich ihre Strategie geändert haben. Sie zählen heute zur zweitstärksten Region was Patentanmeldungen betrifft, direkt hinter den USA. So entwickelt sich China vom Billiglohn-Land zur Industriemacht.

Fintechs und Startups starten mit Patenten

Der Name „Fintech“verrät bereits die Symbiose aus Finanz- und Technologie-Unternehmen. Analog ist die Unternehmens- und Innovationskultur anders geprägt als bei den etablierten Playern. Denn technisch getriebene Startups arbeiten eher agil, lean und produktiv im Vergleich zu einem Finanzkonzern. Als Startup oder Technologie-Unternehmen gehören Patentanmeldungen zu den ersten Assets. Denn möchte das Startup einen Investor gewinnen oder sich als Übernahmekandidat attraktiv machen, so geht das kaum noch ohne die rechtliche Verbriefung von Technologien, Designs und Prozessen. Investoren fragen sehr schnell nach der Intellectual Property. Ist diese einmal gesichert, können herkömmliche Branchenriesen unter Umständen nicht einmal mit hohen Investitionen ihr neues Geschäftsmodell sichern.

Transparenz schaffen und Chancen überprüfen

Selbstverständlich gibt es auch Strategien, die Patente umgehen indem man zum Beispiel auf bestehende Technologien setzt, deren Patentschutz ggf. schon ausgelaufen ist. Aber wir konzentrieren uns hier auf disruptive Innovationen, die technisch getrieben sind. Und um die richtige IP-Strategie zu finden und die richtigen Entscheidungen zu treffen, benötigen Unternehmen zunächst Transparenz über die aktuelle Patent-Situation und Patent-Optionen. Chancen und Risiken müssen auf der Basis von Daten bewertet werden.

KEY VALUES als Innovationsberatung für agile und wissensbasierte Innovationsentwicklung führt Patent-Analysen durch und hat hierfür eigens verschiedene Methoden und Tools entwickelt bzw. lizenziert. Bei Projekten in etablierten Unternehmen alter Prägung ist dabei augenfällig, dass Patent-Management oftmals ein Schattendasein führt (wir melden das an, was unsere F&E entwickelt) oder, wie in Dienstleistungsunternehmen, gar nicht auf dem Radar ist. Eine gezielte Analyse würde hier mehr Transparenz schaffen, Wettbewerbsaktivitäten aufzeigen, ggf. auch neue Chancen und nutzbare Technologien identifizieren. Denn 85% des weltweiten technologischen Wissens sind in der Patentliteratur enthalten.

Es ist also nur eine Frage der Zeit, bis hierzulande Banken, Versicherungen und Handelsunternehmen das schützen, was sie im Markt kapitalisieren möchten, disruptive Innovationen.
Wir beraten Sie gern und schaffen Transparenz mit einer Patent-Analyse.