Sustainable Business
Wir ärgern uns über zu viel Plastik, verschmutzte Meere, Luftverpestung und zunehmende Müllberge. Obwohl es längst eine Kreislaufwirtschaft, umweltfreundliche Materialien, Produktionsverfahren und Lösungen gibt, scheint es so, als wären Hersteller und Industrie hier oft eher „slow follower“ als Vorreiter, Vorbild und Innovator. Woran liegt es, dass nachhaltige Geschäftsmodelle (sustainable business) aktuell eher den Startups vorbehalten zu sein scheinen und was müssen Unternehmen heute tun, um nachhaltiger zu werden?
Smart Shopping meist ohne Smart Packaging.
Müssten in Zeiten von ESG, Nachhaltigkeit, Recycling und angestrebter CO2-Reduktion neben dem Um-Denken nicht auch langsam ein Um-Verhalten einsetzen? Auf Kundenseite ist der Trend nach mehr Bewusstsein deutlich zu erkennen, auf Industrieseite aktuell noch weniger. Zugegeben der Markt an innovativen Verpackungen, Materialien, neuen Produktionsverfahren und Lösungen ist teils noch sehr intransparent. Gleichzeitig sind nachhaltige und ökologische Verpackungen oft teurer als billiges Plastik und das würde zu Lasten der Marge gehen, wenn der erhöhte Preis nicht an den Kunden weitergegeben werden kann. Gleichzeitig beobachten Marktforscher zunehmend Konsumverzicht und Vermeidung bei bekanntlich umweltschädlichen Unternehmen. Die Gen Z hat da ihre eigene Haltung und das ist nicht nur verständlich sondern gleichzeitig auch ein Weckruf an die Industrie.
Was können Unternehmen tun, um glaubwürdig nachhaltig zu werden?
Zunächst ist „Walk-the-Talk“ entscheidend, um vertrauens- und glaubwürdig zu sein. Versprechen, die nicht eingehalten werden, sind arglistige Täuschungen und Markt-Manipulationen – sie führen im Zweifel zu dauerhaften Imageschäden und Konsumverzicht. Greenwashing in der Kommunikation wird zunehmend abgestraft. Ein Artikel im Handelsblatt, hat das Thema kürzlich aufgegriffen: „Mit Algorithmen und Drohnen gegen Greenwashing: Hightech-Start-ups enttarnen Umweltsünder“.
Ein weiterer Aspekt ist der bewusste Einzug von nachhaltigen Maßnahmen wie Lieferketten-Politik, Produktionsverfahren, Verpackungsmaterial etc. in die Strategie und das Zielsystem eines Unternehmens. Eine konsequente Umsetzung kann nur dann erwartet werden, wenn es ausdrückliches Ziel der Unternehmensführung ist und auch als Priorität kommuniziert und überprüft wird. Hier sind weniger PR und Marketing gefragt, als vielmehr die Forschung und Entwicklung (F&E), Innovation und der Einkauf. Gerade bei einer werte-basierten Unternehmensphilosophie wird Nachhaltigkeit zum unternehmens-übergreifenden „must have“.
KEY VALUES unterstützt hier gezielt in Innovations- und Transformations-Projekten zu einer unternehmensspezifischen Nachhaltigkeit als Bestandteil der Marken-DNA – von der Definition bis zur Umsetzung. Dies beinhaltet die Entwicklung und Implementierung einer Nachhaltigkeits-Strategie ebenso, wie die Begleitung der Veränderungsprozesse im Unternehmen, oder das Screening nachhaltiger Technologien und Materialien.
Beispiel Sustainable Business
Der slowenische Glashersteller Steklarna Hrastnik verwendet grünen Wasserstoff zur Herstellung der, wie er es nennt, „nachhaltigsten Glasflasche der Welt“. Die erste Charge kohlenstofffreier Flaschen eliminiert die Hauptquelle von Kohlendioxidemissionen aus dem Produktionsprozess dank grünem Wasserstoff, der durch Elektrolyse mit Hilfe von Solarzellen hergestellt wird, und Rohmaterial, das aus recyceltem Altglas gewonnen wird.
Nun ist der Glashersteller bereit, in industrielle Produktionskapazitäten für Marken zu investieren, die bereit sind, die Zukunft der Nachhaltigkeit und Dekarbonisierung bei der Herstellung von Glasverpackungen zu unterstützen. Steklarna Hrastnik hat sich zum Ziel gesetzt, Wasserstoff als eigenen Brennstoff für die Glasschmelze zu produzieren, und sieht diese Möglichkeit innerhalb von zwei bis drei Jahren. Das Unternehmen hat sich außerdem zum Ziel gesetzt, seinen Kohlenstoff-Fußabdruck bis 2030 um mehr als 40 % zu reduzieren und bis 2050 Neutralität zu erreichen.